Haltbarkeit
Ist das noch gut?
Bedeutung des Mindesthaltbarkeitsdatums
Das Mindesthaltbarkeitsdatum gibt an, bis wann mindestens ein ungeöffnetes Lebensmittel – bei geeigneter Lagerung – sämtliche seiner charakteristischen Eigenschaften behält. Dazu zählen der Geschmack, die Genusstauglichkeit, die Farbe, die Frische, der Geschmack, das Aussehen, der Geruch und der Nährwert.
Bestimmungen
Lebensmittelherstellerinnen und Lebensmittelhersteller legen das Mindesthaltbarkeitsdatum selber fest, denn die Produzentinnen und Produzenten kennen am besten die Eigenschaften der Produkte und auch die Entwicklung von Keimen und den pH-Wert. Außerdem können sie die sensorische Qualität eines Lebensmittels einschätzen. Dazu werden reichlich Tests und Analysen durchgeführt. Die rechtlichen Vorgaben für die Deklaration des Mindesthaltbarkeitsdatums sind europaweit in der EU– Lebensmittelinformationsverordnung geregelt.

Mindesthaltbarkeitsdatum “abgelaufen” – was tun?
Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist kein Wegwerfdatum. Wurde es überschritten, heißt das noch lange nicht, dass das Nahrungsmittel verdorben ist. Die „Garantie“ des Herstellers ist zwar „abgelaufen“, man kann die Produkte jedoch selbst sorgfältig testen. Angaben wie „oft länger gut“ oder „häufig länger genießbar“ sollen Verbraucherinnen und Verbraucher daran erinnern, „abgelaufene“ Lebensmittel nochmals sensorisch zu prüfen.
Das Mindesthaltbarkeitsdatum gilt aber nur für verschlossene Produkte. Produkte, welche bereits geöffnet sind können schon vor Überschreitung des Mindesthaltbarkeitsdatums nicht mehr zu genießen sein.
Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist nicht automatisch ein Verfallsdatum. Viele Lebensmittel lassen sich noch länger genießen. Auf das sollte man achten.
- Verpackung kontrollieren auf Beschädigungen
- Sinnestest machen durch schauen, riechen und schmecken
Dürfen Lebensmittel nach Überschreiten des Mindesthaltbarkeitsdatums verkauft werden?
Ja! Lebensmittel dürfen auch nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum noch verkauft werden. Die Verkäuferin oder der Verkäufer muss aber durch Stichproben sicherstellen, dass das Produkt noch sicher und somit genießbar ist. Zudem ist deutlich auf die überschrittene Frist des Mindesthaltbarkeitsdatums aufmerksam zu machen.
Diese Produkte brauchen kein Mindesthaltbarkeitsdatum
- Essig
- Frisches Obst und Gemüse
- Getränke mit mehr als 10 Volumenprozent Alkohol
- Kaugummi
- Speisesalz
- Zucker in fester Form und Zuckerwaren
Diese Produkte müssen kein Mindesthaltbarkeitsdatum aufweisen, da sie aufgrund der Produkteigenschaften nicht „ablaufen“ können.
Die Kennzeichnung des Mindesthaltbarkeitsdatums erfolgt nach:
- Tag und Monat: bei Lebensmitteln mit weniger als drei Monaten Haltbarkeit – z.B.: Milchprodukten oder Brot
- Monat und Jahr: bei Lebensmitteln mit drei bis 18 Monaten Haltbarkeit – z.B.: Mehl, Reis, Nudeln, Saucen, Ölen oder Säften
- Jahr: bei Lebensmitteln mit über 18 Monaten Haltbarkeit – z.B.: Konserven, Konfitüren oder Gewürzen
Nach der Angabe des Mindesthaltbarkeitsdatums („mindestens haltbar …“) folgt entweder das Datum selbst oder die Stelle auf der Verpackung, an der es angegeben ist. Das Mindesthaltbarkeitsdatum muss deutlich und gut lesbar anzubringen sein.
Einige Lebensmittel erfordern besondere Lagerbedingungen oder Temperaturen, damit sie haltbar bleiben. In diesem Fall findet sich ein Hinweis zur idealen Lagerung auf der Verpackung. Zum Beispiel „bei +5°C mindestens haltbar bis …“, „trocken lagern“ oder „vor Sonnenlicht schützen“.
Was ist das Verbrauchsdatum?
Bei sehr leicht verderblichen Waren wie Fleisch, Faschiertem, Fisch oder Rohmilch wird statt des Mindesthaltbarkeitsdatums ein Verbrauchsdatum angegeben: „zu verbrauchen bis …“. Ein Verzehr nach diesem Zeitpunkt kann gesundheitsschädlich sein. Deshalb dürfen Produkte mit überschrittenem Verbrauchsdatum keinesfalls mehr angeboten werden.
Too Good To Go
Was ist “Too Good To Go”?
Too Good To Go ist eine App gegen die vermeidbare Lebensmittelverschwendung. Die App setzt sich für eine Welt ein, in der produzierte Lebensmittel auch konsumiert werden. Das Motto von Too Good To Go ist: „Essen retten, Geld sparen und die Welt verbessern!“ Sie haben ein revolutionäres Konzept erarbeitet, das gastronomische Betriebe mit Kunden vernetzt. Dabei können über die kostenlose App überproduzierte Lebensmittel zu reduzierten Preisen gekauft und so gerettet werden.
So funktioniert die App
Über die kostenlose App können Restaurants, Bäckereien, Cafés, Hotels und Supermärkte ihr überschüssiges Essen zu einem günstigeren Preis an Selbstabholer anbieten. Die Kunden bestellen und bezahlen direkt über die App und brauchen die Bestellung dann nur im angegebenen Zeitfenster im Laden abholen.
Vorteile
Für die Kunden: Kunden können über die App suchen und filtern. So können sie sich einen Laden in ihrer Umgebung auswählen. Der Preis beträgt mindestens die Hälfte des Originalpreises. Dabei erhalten die Kunden ein gutes Essen für durchschnittlich 3 Euro und lernen dabei neue Restaurants und Geschäfte in ihrer Umgebung kennen.
Für die Gastronomen: Die gastronomischen Betriebe können so ihre wertvollen Lebensmittel verkaufen, anstatt sie zu entsorgen. Damit können sie ihren Umsatz steigern, neue Kunden gewinnen und sind dabei nachhaltig und sozial engagiert.
Für die Umwelt: Durch die App gerettete Mahlzeiten, werden wertvolle Ressourcen geschont. Bis jetzt konnten insgesamt bereits 4.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Durch das Konzept von Too Good To Go wird der Gesellschaft die Problematik der Lebensmittelverschwendung vermittelt und zu einem nachhaltigeren Lebensstil animiert.
Die Mission der App
Die Too Good To Go Startups möchten dem Essen wieder einen höheren Stellenwert geben. Essen ist die wichtigste Energiequelle die Menschen haben und deswegen sollten wir es nicht einfach wegwerfen. Wenn wir nur die Hälfte des weggeworfenen Essens retten würden, könnten wir die ganze Welt satt bekommen und es müsste niemand mehr hungern.
Too Good To Go in Graz
In Österreich werden jährlich rund 577.000 Tonnen genießbare Lebensmittel weggeworfen, die eigentlich noch essbar wären.
Seit August 2019 gibt es nun auch die Möglichkeit per „Too Good To Go“ App die Lebensmittel am Ende eines Tages zu retten und zu günstigen Preisen zu erhalten.
Ein paar Betriebe aus unserer Umgebung, die mitmachen:
- Das Dekagramm, Joanneumring 16, 8010 Graz
- Das Gramm, Neutorgasse, 8010 Graz
- Dean & David (Murpark und Jakoministraße und Zinzendorfgasse)
- Nordsee (Herrengasse und Shopping City Seiersberg)
- Platzhirsch am Markt
- Bäckerei Wölfl, Andritzer Reichsstraße 42a, 8045 Graz
- Liebenauer Hof, Kasernstraße 60, 8010 Graz
- Tagescafé Freiblick, Sackstraße 7-13
- Delikatessen Frankowitsch, Stempfergasse 2
- Konditorei Famoos Graz
- Kristinas Meisterkonditorei, Girardigasse 6-8
- Backwerk, Hauptplatz 16
- Sorger-Bäckereien
- Denns Biomarkt-Filialen
- Bioladen Die Knospe
- Ausgewählte Hofer-Filialen
- NEU ab Oktober 2021: alle Spar-Filialen
Verfasst und ausgearbeitet von: Selina Gödl und Laura Grengg (5CW HLW, 2021/2022)
