Mobilität

Wie kommst du zur Arbeit oder in die Schule?  

Zu Fuß? Mit dem Fahrrad oder dem Öffi? Oder etwa doch mit dem Auto?  

Auch wenn wir immer wieder gesagt bekommen, der Umwelt zuliebe besser auf den Pkw zu verzichten, fällt uns dies nicht immer leicht. Ausreden sind schnell gefunden: die Wartezeiten zu lang, die Anbindung zu schlecht, der Bus zu voll, die Tasche zu schwer oder das Wetter einfach grauslich. Teilweise sind diese Einwände auch berechtigt, aber nicht immer. Zudem sind vor allem im Bereich des öffentlichen Verkehrs Verbesserungen in Sicht: 

Der neue Bahnhof in Deutschlandsberg 

So mancher munkelt, dass der Deutschlandsberger Bahnhof einst zu den unattraktivsten Österreich zählte. Aber mit dem Umbau im Jahr 2022 änderte sich alles. Modernität und Barrierefreiheit – dafür steht der Deutschlandsberger Bahnhof heute. Der westliche Tunnel wurde neu saniert und verfügt jetzt über einen Lift, und zusätzlich wurde auf der Südseite ein zweiter Personentunnel erbaut. Jener ist gerade für die Schüler und Schülerinnen des Bundesschulzentrums Deutschlandsberg vorteilhaft, sie sparen sich nämlich gute 3 Minuten an Gehzeit und können so den Zug um 13:41 – 5 Minuten nach Schluss der 6. Schulstunde – problemlos erreichen.

Bahnhof für Eibiswald? 

Ist man aus Eibiswald und ist Bahnpendler, hat man leider einen gewaltigen Nachteil: Der Weg vom eigenen Haus zum Bahnhof kann in den meisten Fällen nur mit dem Auto angetreten werden. Das soll allerdings geändert werden. Es gibt bereits Pläne für dieses regionale Projekt, die Gemeinden Wies und Eibiswald haben hierfür bereits in den Flächenwidmungsplänen Vorkehrungen getroffen. Die Streckenverlängerung der GKB-Linie soll bis 2040 ins Zielnetz aufgenommen werden und würde eine enorme Verbesserung der Infrastruktur in der Südweststeiermark bedeuten. Auch wenn es sich um ein aufwändiges Projekt handelt, lässt sich das Zustandekommen des Entwicklungsprogrammes sehen.

Der Koralm-Tunnel – ein Bauprojekt der Megaklasse 

Ab voraussichtlich 2026 soll es den Weststeirern möglich sein, vom Intercity Bahnhof Weststeiermark bei Groß Sankt Florian innerhalb weniger als einer halben Stunde nach Klagenfurt zu kommen – und das mit dem Zug. Die neue Verbindung zwischen Kärnten und der Steiermark wird allerdings noch weitere Vorteile mit sich bringen. Wenn du mehr dazu sehen willst, schau dir einfach das beigefügte Video an! Darin sieht du, wie schnell du mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln derzeit von Deutschlandsberg nach Venedig, Budapest und Paris kommst und wie viel dich das ca. kostet. Als Vergleich dazu zeigen wir, wie sich Strecken und Fahrzeiten in Zukunft mit der Korlambahn verändern werden.

Auch wenn es im Video vielleicht nicht auf den ersten Blick zu erkennen ist, bringen der Umstieg auf die Öffis sowohl finanzielle als auch zeitliche Vorteile mit sich:      

Preisfrage

Obwohl es häufig scheint, als würde man mit dem Auto billiger unterwegs sein, ist oftmals das Gegenteil der Fall. Abgesehen von den Tankpreisen (die zurzeit, also im Frühjahr 2022, ja nicht gerade niedrig sind) müssen bei Fahrten mit dem Auto nämlich auch noch weitere Kosten, etwa für Versicherung, Steuern oder Fahrzeugwartung, berücksichtigt werden. Dazu kommt, dass es auf der anderen Seite oft Förderungen von Staat oder Arbeitgeber gibt, wenn man auf die grünere Alternative umsteigt.

Zeitfaktor

Auch wenn – verglichen mit großen Städten wie beispielsweise Wien – die Anschlusszeiten von Bus und Zug bei uns in ländlicheren Gebieten wie Deutschlandsberg noch großes Verbesserungspotential aufweisen, kann der öffentliche Verkehr auch beim zeitlichen Aspekt punkten. Mit dem Zug etwa genießt man Geschwindigkeiten von bis zu 140 km/h, und das ohne in Staus stecken zu bleiben oder einen Blitzer zu riskieren. Und die Zeit lässt sich auch noch besser nutzen – etwa zum Lesen oder Entspannen – als wenn man selbst mit dem Auto fährt.

Und was bringt der Umstieg auf das Öffi nun umwelttechnisch?

Wer öffentlich unterwegs ist, nimmt weniger Platz in Anspruch. Denn zum einen brauchen öffentliche Verkehrsmittel weniger Platz für Verkehrsstrecken als der Individualverkehr. Zum anderen können in einem Bus oder Zug deutlich mehr Personen mitfahren als in einem Privatfahrzeug. Je mehr Menschen daher mit dem Öffi fahren, desto weniger ist auf den Straßen los und Staus werden seltener. Außerdem lässt sich dadurch das Parkplatzproblem reduzieren. Nicht nur, dass es einfacher wird, einen zu finden, es müssen vor allem nicht noch mehr Grünflächen dafür asphaltiert und zugebaut werden.

Weniger Emissionen. Der öffentliche Verkehr verursacht ungefähr 500 % weniger CO2 als der Autoverkehr. Wer mit dem Öffi fährt, kann somit jährlich ca. 1.500 kg CO2 einsparen. Außerdem entsteht durch öffentliche Verkehrsmittel meist auch weniger Lärm als durch Autos, Lastkraftwagen oder Motorräder.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Auch wenn das Öffi vielleicht nicht jeder Manns Sache ist, können wir zumindest alle versuchen, öfter auf Bus, Bim oder Zug umzusteigen. Damit tun wir nicht nur uns was Gutes, sondern auch unserer Umwelt. Und da wir zukünftig ja von noch mehr Verbesserungen im Bereich der öffentlichen Mobilität profitieren können, fällt das nur umso leichter.  

Verfasst und ausgearbeitet von: Kathrin Strohmaier und Amelie Bund (5CW HLW, 2021/2022)