Müllaufkommen im Tourismus

Der Wirtschaftssektor Tourismus spielt in Österreich eine große Rolle, jedoch bringt dieser wichtige Wirtschaftszweig ein großes Problem mit sich, das enorme Müllaufkommen durch den Tourismus.  

Abfälle werden nicht nur in Beherbergungs- oder Gastronomiebetrieben durch Touristen verursacht, sondern auch bei verschiedenen Ausflugszielen, Stränden, Skipisten, etc. Auch in Deutschlandsberg gibt es Plätze, wo durch den Tourismus vermehrt Müllverschmutzung stattfindet.  

Wir befassen uns bei dieser Station damit, was wir als Tourist:in machen können, um den außerordentlich großen Müllbergen im Tourismus entgegenzuwirken. 

Jede und jeder von uns kann dazu beitragen weniger Müll im Urlaub zu produzieren. Wir haben hier ein paar Punkte angeführt, die die Unternehmer:innen selbst und die Tourist:innen befolgen können, um Müll zu reduzieren.  

Unternehmen

  • Reservierungen und Buchungen elektronisch durchführen. Auch e-Rechnungen wären eine Möglichkeit um Papier zu sparen. Ausgedruckt soll nur das werden, was sich gar nicht vermeiden lässt. 
  • Persönliche Beratung statt Informationsmaterial wie Broschüren oder Flyer. 
  • Keine Wasserspender mit Einwegbecher, stattdessen sollten Wasserkaraffen mit Gläser angeboten werden. 
  • Kaffeeautomat anstatt Kapselmaschine
  • Leitungswasser statt Wasserflaschen anbieten. In Österreich haben wir eine sehr gute Leitungswasserqualität. Daher kann man den Gästen bedenkenlos Wasser aus der Leitung anbieten. 
  • Verstärkte Abfalltrennung in den Zimmern. So kann man den Restmüll reduzieren. 
  • Bei Kosmetikartikel auf auffüllbare Behälter zurückgreifen anstatt der gut verpackten Einzelportionen. Man kann Hygieneartikel bei der Rezeption anbieten, falls jemand seine eigenen nicht dabei hat. 
  • Mehrwegverpackungen statt Einwegverpackungen 
  • Lebensmittel aus der Region verwenden und auf möglichst wenig Verpackung achten. Zum Beispiel könnte man die Marmelade zum Frühstück im Glas anbieten, statt der kleinen Marmeladenpackungen. 
  • Alternativen zu Plastiktrinkhalme finden. Man könnte entweder ganz darauf verzichten oder auf Edelstahl- bzw. Bambustrinkhalbe umsteigen.

    Tourist:innen

    • Nutze digitale Tickets und Dokumente 
    • Jutebeutel/Taschen mitnehmen für den Einkauf 
    • Bei Wanderung eigene Trinkflasche mitnehmen, so vermeidet man den Kauf von Plastikflaschen 
    • Kosmetik und Hygieneartikel selbst mitbringen bei einem Hotelaufenthalt.
    • Man sollte rechtzeitig kommunizieren, dass man kein Plastik möchte z. B. wenn man ein Getränk bestellt, kann man gleich dazusagen, dass man keinen Trinkhalm benötigt.  
    • Müll richtig trennen und notfalls auch nachfragen, wo bzw. ob es ein Mülltrennungssystem gibt. Man kann den Müll auch solange mitnehmen, bis man die richtige Tonne gefunden hat. Auf keinen Fall sollte man alles in die Restmülltonne geben.  
    • Generell ist es wichtig, dass man seinen Müll richtig entsorgt und nicht irgendwo hinterlässt.

    Müllaufkommen in Deutschlandsberg

    Deutschlandsberg hat ein Restmüllaufkommen von 110,7 kg pro Einwohner:in in einem Jahr. Laut einer AK-Studie stammen 30 – 40% davon von Tourismusbetrieben. Jedoch wird es immer schwerer das Müllaufkommen in Bereiche zu untergliedern, da Haushaltsmüll und Müll aus dem Tourismus oft in eine Tonne geworfen werden und auch so entsorgt werden. 

    In Deutschlandsberg wird der anfallende Müll in Tourismusgebieten genauso wie der Restmüll aus den Haushalten über die Systemmüllabfuhr abgefahren. Aus ökologischer Sicht wäre es besser gewerbliche Abfälle in eine getrennte Gewerbemüllerfassung zu liefern, da diese Abfälle meist eine merklich andere Zusammensetzung aufweisen und im Schnitt einen deutlich höheren Heizwert haben. Um die bessere Mülltrennung im Tourismus und privaten Bereich zu ermöglichen, befinden sich im Bezirk Deutschlandsberg Altstoffsammelzentren sowie stationäre und mobile Problemstoffsammelzentren.

    Dadurch dass es an öffentlichen Plätzen wie z.B. Fußballplätzen, Schwimmbädern, usw. oft nur Restmüllcontainer gibt oder dort Müll nicht gründlich getrennt wird, ist es meist nicht möglich den Müll zu recyclen.  

    Nun können Sie sich noch gerne ein Interview mit Frau Siegrid Utri von der Berg- und Naturwacht Deutschlandsberg, durchgeführt von Schülerinnen der HLW Deutschlandsberg, zum Thema Müllaufkommen im Tourismus anhören. In diesem Interview wird unter anderem darüber berichtet, was man tun sollte, um besser auf die Umwelt zu achten.

    Verfasst und ausgearbeitet von: Johanna Wagner, Marlene Hofer, Emely Hubmann, Viktoria Auer, Magdalena Salzger, Emma Puhr, Hajdari Shqipe, Melina Toth, Eleonore Fessler, Julia Kranjec, Lisa-Marie Schrei, Hanna Pammer, Clarissa Reicher und Valentina Veit (2AW HLW, 2021/2022)

    Quelle: oehv.at