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Warum Bienen gebraucht werden

Westliche Honigbienen bestäuben 80% aller Nutz- und Wildpflanzen. Die Bestäubung der übrigen 20% wird von Hummeln, Fliegen, Wildbienen und anderen Insekten erledigt. Würden die Bienen vollständig aussterben, würde weltweit die Ernte massive Einbußen verbuchen. Vor allem wäre dieser Rückgang bei Obst und Gemüse stark spürbar. Übrigbleiben würden z. B. Kartoffeln, Mais und Getreide. Es ist also klar, dass es ohne Bienen kaum mehr Artenvielfalt gäbe.

Warum Bienen sterben

Das Bienensterben ist mittlerweile bereits zu einem großen weltweiten Thema geworden, die Auswirkungen auf unsere Umwelt sind enorm und die Ursachen dafür sind vielfältig. So zählen dazu Monokulturen, Pestizide und Umweltgifte, Klimawandel, Krankheitserreger und die Zerstörung von Lebensraum und Nahrungsgrundlage. Ganz oben auf der Liste der Faktoren steht jedoch der Mensch selbst. Daher liegt es in unserer Verantwortung, aktiv zu werden. 

Moderne Landwirtschaft

Der Verlust an landwirtschaftlichen Flächen und der Anstieg an Monokulturen tragen mitunter zur Verminderung der Vielfalt des Nahrungsangebots für Bienen bei. Oft blühen die Nutzpflanzen nur kurze Zeit und lassen die Bienen das restliche Jahr über Hunger leiden. Auch „ordentliche“ grüne Gärten ohne Blumen oder nur mit Zierpflanzen bieten den Bienen keine Nahrung. 

Der Einsatz von Pestiziden in der Agrarwirtschaft macht den Bienen ebenfalls zu schaffen. Diese Giftstoffe wirken sich nicht nur auf den Honig aus, sondern beeinflussen darüber hinaus das Nervensystem der Insekten und ihre natürliche Orientierungsfähigkeit und können ihre Lebensdauer und Fortpflanzung beeinträchtigen. 

Klimawandel

Auch der zunehmende Klimawandel kann Bienen gehörig aus dem Gleichgewicht bringen. Die Erderwärmung führt unter anderem dazu, dass viele Blühpflanzen, wie zum Beispiel der Löwenzahn, heute früher blühen als noch vor wenigen Jahrzehnten. Der Klimawandel bringt so den Rhythmus von Insekten und Pflanzen durcheinander. Milde Winter und lange Trockenheitsphasen im Frühjahr und Sommer stressen die Insekten zusätzlich. 

Diese Faktoren können es unseren Bienen ebenfalls schwer machen, in Zukunft gut zu überleben.  

Viren und Krankheitserreger

In der Regel kommt ein gesundes Bienenvolk mit den meisten Krankheiten zurecht. Die Varroamilbe befällt jedoch die Honigbienen und kann sie stark schwächen. Der winzige Parasit vermehrt sich auf ihrer Brut, ernährt sich vom Blut der Bienen und überträgt über die Bisswunden weitere Krankheitserreger, sodass sich besonders gefährliche Viren-Varianten verbreiten können und viele Völker schnell ausgelöscht werden. Letztes Jahr haben Forscher die Varroamilbe sogar als eine Hauptursache für das Bienensterben identifiziert – sie zu bekämpfen fordert nach wie vor die Wissenschaft heraus. 

Was kann getan werden?

Viele Bienen finden in unseren Gärten und auf den Feldern nicht genügend Nahrung. Um das zu ändern, können Blumen, Sträucher und Bäume unsere Gärten nicht nur verschönern, sondern auch Lebensraum für Insekten wie Bienen, Hummeln und Schmetterlinge sein. Für die Honigbiene ist das ziemlich einfach, sie mag fast alle blühenden Pflanzenarten. Jedoch sind Wildbienen hingegen echte Feinschmecker.

Beispiele für nährwerte Pflanzen sind:

  • Brombeeren
  • Himbeeren
  • Sonnenblumen
  • Margeriten
  • Katzenminze
  • Phacelia
  • Löwenzahn
  • Glockenblume
  • Kräuter: Lavendel, Salbei, Rosmarin, Pfefferminze und Thymian
  • Bäume: Kirschbäume, Apfelbäume, Weiden, Linden, Esskastanien, Rosskastanien
Bee Better - Biene auf Sonnenblume

Trotzdem soll Vorsicht geboten sein, denn viele Billig-Zierpflanzen können giftig sein. Auch, wer nur einen Balkon oder Fensterbänke mit Blumen bestückt, kann unwissentlich zum Bienensterben beitragen. Greenpeace fand im Frühjahr 2014, dass etwa 80% der untersuchten Blumen mit jeder Menge Pflanzschutzmitteln belastet sind, die eine Gefahr für Biene sind.

Und obwohl exotische Blumen zwar sehr hübsch sind, bringen sie dem Bienenschutz sehr wenig, denn heimische Bienen brauchen heimische Pflanzen als Nahrungsquelle.

Was kann jeder von uns dazu beitragen, um den Bienen zu helfen?

Wir haben einige Vorschläge für Sie:

  1. Bienenfreundliche Pflanzen, Blumenwiesen/Wildwiesen
  2. Ein Insektenhotel aufstellen
  3. Eine Bienentränke einrichten

Verfasst und ausgearbeitet von: Kerstin Weingant und Elisa Jaunik (5CW HLW, 2021/2022)